30 Jahre nach der Vereinigung bleibt die Erinnerung an die DDR im deutschen Kontext umstritten. Offiziell wird die DDR als eine Diktatur bezeichnet, die durch die „Friedliche Revolution“ des Jahres 1989 überwunden wurde. In der öffentlichen Debatte wird diese Interpretation zum Teil bestritten, weil sie die Erfahrungen eines Teils der Bevölkerung, nicht berücksichtigt, für die die DDR einen Alltag darstellte. Auch einige ehemalige Oppositionelle können sich mit den offiziellen Deutungen nicht identifizieren, da sie den Sozialismus nicht beenden, sondern reformieren wollten.
Verschiedene Perspektiven auf die DDR-Erinnerung zu diskutieren, war das Ziel einer Reihe von vier Online-Veranstaltungen im Rahmen der Sprachkurse „Deutsch V“. Der Minikurs begann mit einer Einführung in die Grundlagen der DDR-Geschichte und einer Systematisierung der DDR-Interpretationen in den Erinnerungsdiskursen der letzten 30 Jahre. In den folgenden Sitzungen wurden vier Personen mit unterschiedlichen biografischen Perspektiven or und nach 1990 als Zeitzeugen befragt.
Programm
18.6.2020: DDR-Geschichte und Erinnerung – Einführung und sprachliche Vorbereitung mit Dr. Christian Ernst
24.6.2020: Studieren in der DDR: Interview mit Beate Rabe, Filmmuseum, Potsdam
02.07.2020: Die Frauen für den Frieden und die Stasi: Interview mit Prof. Dr. Ruth Leiserowitz, Historikerin, DHI Warschau
09.07 .: „Die Utopie von 1989“: Interview mit Klaus Wolfram, Mitbegründer des „Neuen Forums“
Diese Veranstaltungsreihe wurde vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) unterstützt.